Menschen, denen Kompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen fehlen, gibt es in ganz Europa. In den vergangenen zwei Jahren haben sich viele Akteur*innen der Grundbildung international vernetzt.  Jetzt gibt es die wichtigsten Ergebnisse und Anregungen zur weiteren Arbeit in der Broschüre “Back to Learning. Brochure of Best Practices” zusammengefasst.

Im Dezember 2018 ging es los: In Potsdam startete mit einem „Kick-off-Meeting“ eine neue Partnerschaft zwischen sechs Ländern. Unter dem Motto „back to learning“ nahmen Vertreter*innen unterschiedlichster Bildungseinrichtungen aus Ungarn, Spanien, Malta, Estland, Irland und Deutschland ihre gemeinsame Arbeit auf. Deutschland wurde durch das Grundbildungszentrum der Volkshochschule Potsdam vertreten. Das Ziel dieser strategischen Partnerschaft: der Austausch von erfolgversprechenden Ansätzen im Bereich der Grundbildung bzw. der Vermittlung von Schlüsselkompetenzen.

Ermöglicht wurde das  Projekt durch das EU-Programm ERASMUS+. Dieses fördert Projekte zur allgemeinen und beruflichen Bildung sowie den europäischen Austausch, die Vermittlung interkultureller und fachlicher Kompetenzen sowie die Stärkung europäischer Werte. Bildungsbenachteiligte Erwachsene, die nicht ausreichend, lesen, schreiben oder rechnen können, gibt es in allen teilnehmenden Ländern. Ihr gemeinsames Problem: Wer auf dem Arbeitsmarkt eine Chance haben möchte, ist auf die Beherrschung von Schlüsselkompetenzen angewiesen.

Besonders bereichernd war, dass alle an dem Projekt „Back to learning“ Beteiligten auf unterschiedlichen Ebenen in der Grundbildung arbeiten. Im Mittelpunkt der Treffen, die wechselweise in den Ländern der Projektpartner stattfanden, stand die Vorstellung der Arbeit der Gastgeber*innen sowie die Präsentation erfolgreicher Projekte auf kommunaler, regionaler oder auch nationaler Ebene im Bereich Grundbildung und Förderung von Schlüsselkompetenzen. So konnten viele Projektorte besucht werden. Oft standen Teilnehmende und Dozent*innen für Gespräche zur Verfügung und gaben wertvolle Einblicke in die Arbeit vor Ort.

Wichtiger Bestandteil des Projektes war die Verpflichtung, mindestens eine der kennengelernten Maßnahmen im eigenen Land umzusetzen. Hier war die Herausgabe eines Newsletters von Lernende für Lernende, wie es der irischen Partner vorgestellt hatte, ein guter Impuls, den die Kolleginnen des VHS-Projektes GRUBISO aufgriffen. Als nächstes ist die Erstellung eines Rezeptbuches geplant.

Die während des Treffens in Potsdam vorgestellten best practices stießen bei den Partnern auf großes Interesse. So entwickelten die ungarischen Kolleg*innen darauf aufbauend eine Schulung zur Leichten Sprache. Das offene Lernformat der Lerncafés wurde in Dublin wie auch in Békés eingeführt und den dortigen Gegebenheiten angepasst. Die Vorstellung der einzelnen Beispiele sowie Erfahrungen bei der Umsetzung im eigenen Land können Sie in unserer Broschüre nachlesen.

Landkarte (c) pixabay
Zurück
Skip to content