Die Arbeit des Grundbildungszentrums (GBZ) der VHS ist für weitere drei Jahre gesichert. Am heutigen Freitag übergab Bildungsminister Steffen Freiberg den Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 334.000 Euro für die Förderperiode 2023 bis 2026 an Dieter Jetschmanegg, Dezernent Zentrale Verwaltung, den VHS-Leiter Dr. Myrtan Xhyra und an Franziska Tempel, Leiterin des Grundbildungszentrums.
Steffen Freiberg informierte sich über die Arbeit des GBZ. “Das Recht auf Bildung darf keine Frage des Alters sein. Alle Erwachsenen im Land Brandenburg, denen das Lesen und Schreiben sehr schwer fällt, sollen die Chance haben, ihre Schriftsprachkompetenz zu verbessern. Die Brandenburger Grundbildungszentren arbeiten höchst erfolgreich. Ich möchte dieses Angebot weiter ausbauen, damit wir künftig die Menschen im Land Brandenburg noch besser wohnortnah erreichen können. Wir setzen damit den im Koalitionsvertrag vorgesehenen Ausbau der Grundbildungszentren um und leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit”, so Freiberg
Zusätzlich zu den Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds und vom Land Brandenburg wird das Projekt auch von der Landeshauptstadt Potsdam unterstützt. Dieter Jetschmanegg: „Für weitere drei Jahre ist das Grundbildungszentrum als wichtige Anlauf- und Kompetenzstelle für Grundbildung in Potsdam gesichert. Dank der Förderung können Erwachsene ihre Lese- und Schreibkompetenzen hier kostenfrei verbessern. Außerdem bietet das Grundbildungszentrum Beratung und Sensibilisierung zum Thema an – auch für Mitarbeitende von Firmen.“ Letztere profitieren von den kostenlosen Schulungen, in denen Teilnehmende für Leichte Sprache sensibilisiert werden und Anregungen bekommen, wie sie Betroffenen in ihrem Umfeld – auch am Arbeitsplatz – Unterstützung geben können.
GBZ-Leiterin Franziska Tempel freut sich ebenfalls über den Zuwendungsbescheid: „Das ist eine schöne Anerkennung unserer bisherigen Arbeit. Wir freuen uns sehr darauf, weiter an dieser wichtigen Aufgabe arbeiten zu können. Dazu gehört auch die Information und Organisation geeigneter offener Lernmöglichkeiten und Kurse zur Grundbildung, darunter zum Lesen, Schreiben, Rechnen, aber auch zu Alltagskompetenzen in Bereichen wie Englisch oder dem Umgang mit digitalen Technologien.“ Für viele Menschen sei es nach wie vor eine große Herausforderung, einen Beipackzettel zu lesen, Formulare beim Arzt oder Amt auszufüllen oder den Inhalt eines Elternbriefs zu verstehen.
„Grundbildung ist ein wichtiger Baustein für Chancengleichheit und Teilhabe. Geringe Literalität resultiert oftmals aus mangelnder Leseerfahrung, Sprachbarrieren, Lernschwierigkeiten oder schwierigen Lebenswegen. Niemand soll deshalb stigmatisiert und ausgegrenzt werden“, betont VHS-Leiter Dr. Myrtan Xhyra.